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Multi Media Theater NEW AFFAIRE: Paul Landers, Arnim Bautz, Bo Kondren
 
Der Zeitgeist
 

Es ist eher ein Zusammen- als ein Zufall, wenn zu Beginn des Jahres 1988 in Berlin zwei Kunstereignisse Aufmerksamkeit erregten, deren Gemeinsamkeit wohl darin besteht, dass sie genauer als andere Projekte Realerfahrungen reflektieren. Zeitgeist vermitteln: es ist die Inszenierung von Volker Brauns Übergangsgesellschaft am Maxim-Gorki-Theater und eben NEW AFFAIRE. Trifft die Übergangsgesellschaft die Befindlichkeit der heute Vierzigjährigen, so NEW AFFAIRE das Lebensgefühl der Zwanzigjährigen.

Zeitgeist in der Sicht zweier Generationen, mit den jeweiligen generationsspezifischen Artikulationsformen - Theater und multimedialem Rockspektakel. Ist das Medium der Braunschen Reflexion noch in starkem Maße die Sprache, so das der Fernsehkinder die Sinnlichkeit der Töne und Bilder. Zwei Generationen offenbaren ihre Ideale und Hoffnungen, ihre Ansprüche und Träume, gebrochen in den Ängsten und Verzweifelungen, den Beklemmungen und Verkennungen, der Frustration und Leere - Folgen ungelebten Lebens.

Und in beiden Fällen erfolgt das Be- und Durchdenken von Gegenwart und gemachten Erfahrungen im Zusammenprall von heutigem und historischem Kunstmaterial. Übergangsgesellschaft - so, wie ein Kunstmaterial in ein anderes übergeht - Übergänge im geschichtlichem Fluss. Braun mit Tschechow nicht fertig und die junge Generation macht ihre kunstgeschichtlichen Entdeckungen als Teil eigener Selbstfindung.